Zeiten des Wandels

Das neue Jahr hat begonnen und wie eigentlich alle, die mich kennen, wissen müssten: Ich halte nichts von Neujahrsvorsätzen. Die setzen mich unter Druck, sind oft unrealistisch und spätestens im Februar sind sie eh vergessen. Aber natürlich denke ich zwischendurch mal darüber nach, was ich in meinem Leben verändern möchte oder auch darüber, was sich dringend ändern muss! Und so sind in den letzten Wochen bereits einige Sachen von mir angegangen worden, die ich hier mal festhalten möchte.

Die finanziellen Sorgen, die mich im August und generell über die letzten Monate so massiv geplagt haben, sind nicht komplett verschwunden, aber sie sind tragbarer geworden. Unter anderem habe ich das meinen Eltern zu verdanken, die spontan für mich in die Bresche gesprungen sind und mir aus dem schlimmsten Tief geholfen haben. Manchmal ist es schwierig, die empfundene Dankbarkeit angemessen auszudrücken. Als würde immer noch mehr gehen. Zu Kreuze kriechen, Füße küssen… Solche Dinge. Von meiner Seite aus habe ich einige Sachen geändert, also habe beispielsweise meine Energieverträge gekündigt und gewechselt, um günstigere Tarife zu bekommen. Einkaufslisten sorgen dafür, dass ich (meistens) nicht mehr unüberlegt alles mögliche in meinen Korb werfe. Nebenjobtechnisch läuft ab und zu auch was. Ich stehe also etwas stabiler da, habe keine komplett schlaflosen Nächte mehr und kann auch etwas abwechslungsreicher essen als nur trocken Brot und ab und zu mal ein paar Nudeln.

Durch den Besuch eines sehr engen Freundes im Oktober war ich gezwungen, meine Wohnung aufzuräumen. Und zwar so richtig. In jeder dunklen Ecke. Bisher hält die Ordnung ganz gut vor und das erstaunt vermutlich niemanden mehr als mich! Während der Arbeitswoche habe ich immer noch sehr wenig Motivation, irgendwas anzufassen und zu erledigen, aber am Wochenende bin ich tatsächlich fleißig. Ein Punkt, den ich so langsam zu akzeptieren beginne, ist mein genereller Hang zum Chaos. Ich bin einfach keiner dieser total durchorganisierten und von Grund auf ordentlichen Menschen, die ich so bewundere. Und es hat mich immer fertig gemacht, eben nicht so zu sein und mich daher als fehlerhaft anzusehen. Es ist aber eben kein Fehler. Es ist einfach nur ein Teil von mir.

Ich arbeite hart an meinem Neid auf andere. Durch die Unzufriedenheit mit mir selbst sehe ich einige meiner Mitmenschen oft als „perfekt“ an und beneide sie um ihr Leben und ihre tollen Chancen, ihre Liebe und ihren Stil. Das gebe ich auch unumwunden zu. Ich möchte, dass jeder weiß, dass meine seltsame Attitüde nichts mit ihnen zu tun hat, sondern allein mit mir und meinen verkorksten Gefühlen und Gedanken. Das hilft mir tatsächlich, etwas reflektierter zu denken und zu handeln. Die Dinge anzugehen, die mich unzufrieden und unsicher machen oder mich an mir selbst zweifeln lassen, das liegt nun an mir. Kriege ich bestimmt auch noch hin.

Außerdem habe ich eine für mich sehr wichtige Entscheidung getroffen. Lange hatte ich nichts, worauf ich hinarbeiten konnte oder wollte. Innerlich habe ich mich auf ewig in meiner Butze hocken sehen, umgeben von fünfzehn Katzen (Was an sich nichts Schlechtes ist, höhö.) und in der Einsamkeit versinkend. Eines Tages dachte ich: „Warum soll ich denn hier feststecken? Warum sehe ich es nicht als Übergangslösung an, in einer Stadt zu wohnen, in der ich nicht unbedingt sein möchte?“ Ich möchte nicht zu negativ klingen, es ist ganz okay in Wuppertal. Aber auf Dauer sehe ich mich hier nicht. Also dachte ich und her und habe beschlossen, mich in absehbarer Zeit räumlich zu verändern. Die Menschen, die ich liebe, wohnen entweder in Düsseldorf oder im Düsseldorfer Raum, andere so weit weg, dass ich nicht einfach zu ihnen ziehen kann, aber von Düsseldorf aus bessere Anbindungen hätte, um zu ihnen zu kommen. Da ich kein Stadtmensch bin und nicht mehr in einer Gegend wohnen möchte, wo mich das Großstadtflair erstickt, möchte ich mich Richtung Monheim/Baumberg/Düsseldorf-Urdenbach orientieren. Mich locken vor allem das flache Land, der nahe Rhein und damit der Ausbruch aus den Bergen. Es fühlt sich gut an, dieses Ziel zu haben. Weniger orientierungslos als zuvor.

Alles in allem finde ich das eine ganz beachtliche Ansammlung an wichtigen Punkten in meinem Leben, die in eine wünschenswerte Richtung laufen. Ich werde versuchen, mich in Zukunft auch weiterhin auf das zu konzentrieren, was mir wichtig ist und was mal den ein oder anderen Schubser in die richtige Richtung gebrauchen könnte.

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